Fréneypfeiler
Fakten
Red Pillar of Brouillard
450m, 6a+
Fréney Pillar
900m, 7a (VI-/A2)
Mont Blanc Südseite
Mühlburger Peter und Wurzer Matthias
12. - 14. Juli 2020
Story
Peter Mühlburger, ein junger sehr talentierter und motivierter Bergsteiger und ich fuhren nach Chamonix um den Fréney Pfeiler an der Mont Blanc Südseite zu kletteren. Ein Wetterfenster von 3 Tagen war prognostiziert. Gute Voraussetzungen für eine solche Unternehmung.
Wir stiegen zur Monzino Hütte im Val Veny auf der italienischen Seite des Mont Blanc auf. Um das 3-Tageswetterfenster optimal zu nutzen, bot es sich an, den markanten Red Pillar, im Broulliard Kessel zusätzlich zu klettern.
Die Route Bonatti-Oggioni mit 450m Kletterlänge ist eine ausgezeichnete Akklimatisierungstour. Der orange-rot gefärbte Granit mit seine Riss- und Verschneidungslängen bis 6a+ ist ein absoluter Traum.
Danach gingen wir zum Eccles Biwak zurück um dort zu übernachten.
Nach einer sehr unangenehmen Nacht in einem überfüllten Biwak standen wir um 1:00 Uhr auf, frühstückten und machten uns auf den Weg Richtung Col Eccles. Dort stiegen wir ab und querten den Fréney Gletscher. Da es extrem neblig war, hatten wir wenig Orientierungspunkte. Deswegen querten wir relativ hoch oberhalb des Bergschrundes in Richtung Einstieg. Diese Querung war sehr ausgesetzt und steil. Der Schnee war zwar gut kletterbar mit Steigeisen und die Pickel, aber wir mussten uns voll konzentrieren. Dieses Gelände erlaubt keine Fehler!
Es war noch dunkel als wir im Bereich des Einstieges ankamen. Durch den dichten Nebel konnten wir aber nicht genau sagen wo die Route startet. Also schaufelten wir uns eine kleine Plattform im steilen Schneefeld und verkrochen uns nochmal im Schlafsack und warteten ab bis es dämmrig wurde. Mittlerweile kamen auch andere Seilschaften. Denen ging es nicht anders und sie suchten den Einstieg. Als langsam der Tag herein brach, lichtete sich der Nebel und wir sahen das wir uns in der Nähe des Einstiegs befanden. So starteten wir gleich los und waren die Ersten in der Route.
Die Kletterei war anspruchsvoller als erwartet. Wir kletterten den ersten Teil mit Bergschuhen und Steigeisen da die Wand und die Risse oft vereist waren. Später wechselten wir auf Kletterschuhe. Die Schlüsselstelle bildet ein ca. 120m hoher, sehr steiler Granitturm. Am Gipfel des Fréneypfeilers seilten wir uns kurz in eine Scharte ab und kletterten, im eher leichten Gelände, Richtung Brouillard Grat der zum italienischen Gipfel des Mont Blanc de Courmayeur führt. Die letzten Aufschwünge und Querungen zum Hauptgipfel des Mont Blanc waren auf Grund der zunehmenden Höhe sehr anstrengend. Wir waren froh und überglücklich als wir am Gipfel erreichten. Solche Momente sind unbezahlbar.
Über den Normalweg stiegen wir die 1000Hm hinunter zur Gouter Hütte wo wir übernachteten. Am nächsten Tag gings wieder runter ins Tal.